Von Michael Springer, Herausgeber
Der österreichische Nationalökonom und Politiker Joseph Alois Julius Schumpeter (* 8. Februar 1883, † 8. Januar 1950) hat einen Begriff geprägt, der die Entwicklung von Industrie und Kapitalismus in der Ära preiswerter fossiler Energien bis ins 21. Jahrhundert entscheidend geprägt hat.
Die „Schöpferische Zerstörung“ (auch kreative Zerstörung, engl. creative destruction) ist ein Begriff aus der Makroökonomie, dessen Kernaussage lautet: Jede ökonomische Entwicklung (im Sinne von nicht bloß quantitativer Entwicklung) baut auf dem Prozess der schöpferischen bzw. kreativen Zerstörung auf.
Die Schöpferische Zerstörung geschieht als Effekt der Neukombination von Produktionsfaktoren, die sich erfolgreich durchsetzen, und über Preise und Märkte alte Strukturen verdrängen und schlussendlich sogar zerstören.
Aus Ökonomen-Sicht ist diese Zerstörung also notwendig – und über die betrachtete Gesamtschau einer Volkswirtschaft kein „Systemfehler“ – sondern Wirkung und Nebenwirkung einer sich vollziehenden Neuordnung. Diese Neuordnung ist jeweils als Neuordnung von Arbeitsteilungen, Betriebsgrößen und Produktionsfaktoren sowie Produktionsprozessen zu verstehen. Neuordnungen können sich dabei als Innovation, als Umbruch oder sogar als radikale Disruption vollziehen.
Disruptionen ziehen jeweils große sozioökonomische Folgen nach sich, die zumeist einen nachfolgenden Eingriff des Staates und neue Regulierungen notwendig machen. Staat. Politik und Bürokratie wachsen daran, der Aufwand zur Steuerung steigt stetig dabei und bedroht auf lange Sicht das ganze staatliche System — und auch die gesamte Volkswirtschaft. Generative, geplante und schrittweise Innovationen sind völlig erschwert, könnten aber Zeit und Raum für sozialverträgliche Reformen und Übergangslösungen schaffen.
Nachhaltigkeit, Synergien und Supereffizienz sind gefordert
Nimmt man heute Klimaschutz, Umweltschutz und 17 UN-Nachhaltigkeitsziele ernst, so reichen heute die alten ökonomischen Ansätze des fossilen Zeitalters mit geplanter „Schöpferischer Zerstörung“ nicht mehr aus. Denn Folgen und Nebenwirkungen, Rückkopplungseffekte und Folgekosten sind oft fatal.
Ein Grund: private Unternehmer und Investoren maximieren Kapitaleinsatz und Ressourceneinsatz, Kapital und Arbeit, um Effizienz und Preis-Leistungsverhältnisse zu steigern, Produktionen zu vergrößern (zu skalieren). Dabei werden kleinere und lokale Unternehmen und Produktionen oft verdrängt, oder über Preise und Wettbewerb zur Aufgabe gezwungen. Externe Effekte entstehen, die oft auch umweltschädlich sind und Klimagase emittieren. Auch soziale Folgen treten ein, die in Berlin Gentrifizierung heißen, und Lebenserwerb beeinträchtigen und sogar in die Verarmung und Obdachlosigkeit führen.
Auch die mit dem neuen Vorwort „Wende“ propagierten „Transformations-Politiken“ für Energiewende, Verkehrswende und die „Deutsche Nachhaltigkeitspolitik“ entfalten externe Effekte und Rebound-Effekte, die bis zur Lähmung wirtschaftlicher Akteure führen. Die gesamte Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) muss heute überprüft werden, weil der Faktor „Energie“ nicht einfach und ohne Kosten ersetzbar ist!
Um zu wirtschaftlich tragfähigen und sozioökonomisch nachhaltigen Lösungen zu kommen, die auch im Hinblick auf Klimaschutz (Emissionsminderung von klimawirksamen Gasen) und Umweltressourcen nachhaltig sind, sind eine andere Strategien erforderlich, die auch in viele Teilschritte und Prozesse auflösbar ist. Notwendig ist vor allem eine schrittweise „technisch-chemische Transnormierung“ bisheriger Produktionsformen, die Klimagase in die Atmosphäre abgeben:
- Minderung, Minimierung von klimawirksamen Abgasen wie CO2, Methan, Lachgas u.a.,
- Substitution und Ersatz dieser klimawirksamen Abgase,
- Vermeidung klimawirksamer Abgasen und Emissionen,
- Nutzung und Einbindung klimawirksamer Gase in Produkten & Produktionsprozessen,
- Schadlose Einlagerung in der unterirdischen Geo-Sphäre.
Mit 20 Klimaschutz-Leitzielen und den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen soll der Übergang in „postfossile Wirtschaftsformen“ auch in Spandau gemeistert werden. — Doch Klimaschutz und Nachhaltigkeit können keine singulären technischen Zielsetzungen der Zivilisation und der modernen Stadtgesellschaft sein!
Lebensqualität, menschenwürdige Bedingungen, Kultur und Lebensgestaltung und Lebenserwerb müssen gesichert sein, bevor der moderne Mensch in der Stadt für zivilisatorische Systemziele und planetaren Umweltschutz arbeiten und leben kann!
Das bisherige Prinzip der „Schöpferischen Zerstörung“ kann nicht mehr alleiniges dominierendes und privates ökonomisches Prinzip sein. Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umweltschutz und lebenswerte Zivilisationsentwicklung erfordern künftig ein sorgsames Entwickeln in Systemen und sozioökonomischen Zusammenhängen. Vor allem müssen Stadtgesellschaft und Kommunalwirtschaft und Demokratie in sich harmonisiert und lokal souverän verhandeln, gestalten, orchestrieren und wirtschaften können.
Nachhaltigkeit, Synergien, Resilienz und Supereffizienz sind dabei nur über gemeinschaftliche und komplex-vernetzte arbeitsteilige und synergetisch organisierte Anstrengungen und Innovationen der urbanen Stadtgesellschaft insgesamt erreichbar!
Schöpferische Synergien & Freiheit zur individuellen Kreativität
Künftig werden Synergien und öffentliche soziale Verantwortung (Public Social Responsibility) neu zu organisieren sein, um den großen Herausforderungen im Klimawandel und in den zivilisationssichernden Technologien kreativ und wirksam begegnen zu können. Um etwa die 17 Nachhaltigkeitsziele effektiv anzustreben und umzusetzen, ist es sogar erforderlich, „Public Social Responsibility“ als 18. Ziel einer nachhaltigen Zivilisationsentwicklung zu definieren.
Zur „Public Social Responsibility“ gehört, universelle Rechte, Satzungen, Regeln und Respektregeln zu wahren. Veränderungen und Innovationen sind nur nach Abstimmungen und demokratischen Verfahren und akzeptierten Entscheidungen zu veranlassen. Ausgangbasis sind dabei Menschenrechte, Verfassung und alle geltenden Rechte, EU-Recht und das universelle Völkerrecht.
Eine rechtskonforme Digitalisierung ist dabei zunächst Pflicht, bevor durch analog-schriftsprachliche Regeln in digitale, mediale und kommunikative Technologien übersetzt und ggf. außer Kraft gesetzt werden. Unsichtbare digitale Innovationen müssen daher besser und sorgsamer kontrolliert und vor allem „sichtbar“ und erkennbar gemacht werden.
Nach dem Schumpeterschen Innovationspfad der schöpferischen Zerstörung wird heute eine neue Zivilisationsstrategie notwendig, die vor allem alles lokal und stadtgesellschaftlich gestaltbar macht:
»Wir wollen mehr Freiheit, Vertrauen, mehr Dialog und Demokratie und soziale, finanzielle und technologische Synergien wagen!«
Unabdingbare Voraussetzungen sind dafür die Freiheit zur individuellen Kreativität und alle Entfaltungsfreiheiten des Individuums und die Bildung, das Wissen und die Fähigkeiten, um „Schöpferische Synergien & Zivilisationssysteme“ zu erfinden und zu gestalten!
Unabdingbar sind aber auch demokratische und soziale Regeln, und eine offene Wirtschaftsordnung, die Innovationen, soziale Innovationen und vor allem auch technische und finanzielle Synergien nutzbar machen kann. Dazu muss das kommunale und politische System nicht „umgekrempelt“ und „reformiert“ werden.
Es genügt, zunächst die Informationslage für jeden Bürger und für alle Gäste der Stadt zu verbessern, um danach in vielen Schritten und Synergien zu grundlegenden Innovationen und verhandelten disruptiven neuen Zielen zu streben.
Das ist schon möglich: schöpferische Innovationspfade können in Berlin aus dem HomeOffice und aus Büro, aus Garage, CoworkingSpace und MakerSpace gestartet werden. Vor allem die elf Branchen der Kunst,- Kultur- und Kreativwirtschaft können die Aufmerksamkeitsökonomien einer inklusiven offenen Medienebene nutzen. Echtzeit-Systeme, Web + Iot, Internet of Senses und Internet of AI können ihre Marketing-Budgets bis zur Skalierungsphase entlasten!
Die notwendigen sozialen, technischen und finanziellen Innovationen werden heute zuerst im lokalen pressefreien Mediensystem umgesetzt!
Einfach.SmartCity.Machen: Berlin! — Offene Systeme, OpenData, OpenVisibility4All und OpenAccess4All sind wichtige Innovationsstrategien für die intelligente, soziale und vor allem inklusive und multiliguale Metropole. Eine offene Medienebene schafft neue Synergien für Kommunikation und Datensyntegration.
Das SmartCity-Informationssystem Berlin wird step-by-step ausgerollt! Public Open Innovation startet!
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